E-Learning im Überblick

Die Entwicklung und der Einsatz neuer elektronischer Medien in der Lehre an Schulen, Universitäten und Hochschulen hat eine längere Geschichte, die bis in die Siebzigerjahre zurückreicht. Damals machte man unter dem Schlagwort „Computerunterstützter Unterricht“ (CUU) erste Erfahrungen mit den neuen Medien in der Wissensvermittlung. Doch erst in den folgenden beiden Jahrzehnten wurde mit der Weiterentwicklung von Hardware und Software ein breiterer Einsatz dieser Lehrbehelfe möglich. Zugleich erhöhte sich in dieser Zeit auch die Akzeptanz des Computers bei Lehrenden, SchülerInnen und Studierenden, was auch durch die Verbreitung der neuen Medien in der Unterhaltungsindustrie unterstützt wurde.

Heute sind neue Medien wie der Computer, CD-ROMs und das Internet aus dem gesamten Bildungsbereich nicht mehr wegzudenken – was noch vor wenigen Jahren unabsehbar war. Und mittlerweile zeigt sich auch im tertiären Bildungsbereich das Interesse an einer verstärkten Einbeziehung der neuen Medien in die Lehre durch eine Intensivierung von Pilotprojekten und innovativen Vorhaben in Lehre, Forschung und Verwaltung.

E-Learning umfasst alle Formen des elektronisch unterstützten Lernens und beinhaltet im Wesentlichen den Transfer von Fertigkeiten und Wissen über Computer und Netzwerke. Anwendungen und Prozesse umfassen webbasiertes Lernen, computerbasiertes Lernen, virtuelle Klassenzimmer und digitale Zusammenarbeit. Die digitalen Inhalte sind verfügbar über das Internet, Intranet / Extranet, Audio-oder Videodateien, Sat-TV und CD-ROM und umfassen Medien in Form von Text, Bild, Animation, Video-und Audio-Streaming.

E-Learning eröffnet zum Beispiel „Neues Lernen“ im Bildungsbereich.
Eine genaue Definition des Begriffs „Neues Lernen“ ist nahezu unmöglich, da es sich eher um eine Zusammenfassung von vielen verschiedenen Formen selbstständigen Lernens handelt. Unter „Neuem Lernen“ läßt sich also die Vielzahl von neuen Konzepten autonomen Lernens (mit oder ohne institutionellen Träger), sowie die Verwendung neuer Möglichkeiten als Lernhilfen ( Computer, Mutimedia, Internet ect.) verstehen.

Möglichkeiten:
Die fehlende sprachliche Eingrenzung besteht vor allem durch die unterschiedlichen Möglichkeiten, die je nach Zielgruppe, Themenkomplex und Lernziele genutzt werden. Von Bedeutung sind hierbei:

  1. Computer-Based-Learning ( CBL)
    Bei CBL geht es um das selbstständige erlernen von neuem Wissen/ Lerninhalte durch spezielle Computerprogramme.
  2. Computer-Based-Training ( CBT)
    Bei CBT geht es darum, bereits erworbenes oder vorhandenes Wissen durch spezielle Software alleine zu trainieren bzw. zu vertiefen. Komplexe Sachverhalte können multimedial in Form von Text, Bild, Ton, Video und Animation anschaulich dargestellt werden. Dabei können auch aufwändigere, große Programme eingesetzt werden.
  3. Edutainment
    Unter Edutainment versteht man computergestützte Lernprogramme für Kinder und Jugendliche, die ein selbständiges Lernen unterschiedlichster Wissensgebiete, abgestimmt auf die jeweilige Entwicklungsstufe, ermöglichen sollen. Durch die Verbindung von Bildung und Unterhaltung soll die Lernmotivation gesteigert und das Lernen effizienter und erfolgreicher gestaltet werden. Edutainment kann außerdem dazu genutzt werden, den Fokus auf bestimmte gesellschaftliche, soziale oder gesundheitliche Themen zu lenken.
  4. Lernen mit Multimedia
    Neues Lernen durch Mutimedia faßt begrifflich die Lernmöglichkeiten durch die Entwicklungen auf dem mutimedialen Sektor zusammen.
  5. Teleteaching
    Teleteaching bedeutet Lerninhalte, z.B. von Universitätsvorlesungen, durch Video- Konferenzschaltungen zeitgleich für viele Personen an unterschiedlichen Orten zugänglich zu machen. Durch diese Art der multimedialen Wissensvermittlung ist es auch für alle Lernenden/ Zuhörer möglich, durch Fragen, o.ä. aktiv teilzunehmen. Teleteaching ermöglicht eine der Präsenzlehre ähnliche Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden, die auf verbale Äußerungen ebenso zurückgreifen kann wie auf Gestik und Mimik. Eingeschränkt wird das Teleteaching durch die relativ hohen technischen Anforderungen. Mit zunehmender Bandbreite der Internet-Verbindungen entwickeln sich aus dieser Technologie neue eVideo-Formate.
  6. Teletutoring
    Auch Teletutoring bedeutet die Wissensaneignung durch den Einsatz multimedialer Medien. Konkret geht es um Formen von CBL/CBT in einer speziellen Institution, wobei eine Kommunikation zwischen Lernenden und betreuendem Tutor möglich ist. Dadurch, dass die Teilnehmer von Tele-Tutoren betreut werden, ist es möglich, Problemen besser entgegenzuwirken, da bei Schwierigkeiten die Unterstützung des Betreuers angefordert werden kann. Zudem zeichnet sich Tele-Tutoring dadurch aus, dass sich die Lernenden hauptsächlich eigenständig mit bestimmten Lerninhalten beschäftigen. Dadurch ist es dem Lernenden erlaubt, eigenverantwortlich und in einem selbst bestimmbaren Lerntempo Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben.
  7. Web Based Training (WBT)
    ist ein Oberbegriff, unter dem sich auf Internet-Technologie basierte Lernprogramme einordnen lassen. Lerninhalte werden online von einem Webserver mittels Internet oder Intranet abgerufen. Die Einbettung ins Netz bietet vielfältige weiterführende Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion des Lernenden mit den Mitlernern.

Es handelt bei dieser Auflistung selbstverständlich nur um eine Auswahl von Möglichkeiten des „E-Learnings“

Weitere Formen von „E-Learning“, die sich entwickelt haben, sind u.a. der Virtuelle Campus, wobei die jeweiligen Vorlesungen, durch abgestimmte Computersoftware (CD-ROM,ect.) unterstützt werden. Auf dem Gebiet der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist vor allem das seit jahrzehnten bestehende Fernstudium dabei, sich der technischen Möglichkeiten zu bedienen.

Virtual Classroom und Distance Learning sind ebenso bedeutsame Beispiele für die Nutzung von modernen Medien zu pädagogischen Zwecken.